25 Jahre rechtsterroristischer Anschlag am S-Bahnhof Wehrhahn (27.07.2025, 15:00 Uhr)
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- Erstellt: Donnerstag, 12. Juni 2025 10:52

Am 27. Juli 2000 explodierte am Düsseldorfer S-Bahnhof Wehrhahn eine Bombe. Der Sprengsatz wurde in dem Moment per Fernzünder zur Explosion gebracht, als eine Gruppe Sprachschüler*innen vom Unterricht zum Bahnsteig gingen. Die Menschen waren erst vor Kurzem aus der ehemaligen Sowjetunion eingewandert, oft in der Hoffnung auf ein besseres Leben in Deutschland. Zehn von ihnen wurden von den Splittern getroffen und verletzt, einige lebensbedrohlich. Eine Schwangere verlor das ungeborene Kind. Sechs der Betroffenen waren als sogenannten jüdische Kontingentflüchtlinge gekommen, andere als Russlanddeutsche, mindestens eine war Muslima.
Dieser antisemitische, rassistische, migrationsfeindliche 12-fache Mordversuch konnte trotz eines Prozesses nie aufgeklärt werden. Erinnert und erzählt wurde diese Geschichte rechten Terrors bisher zu wenig, weshalb sich der Erinnerungsort Alter Schlachthof und der Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus in diesem Jahr mit vielen Kooperationspartner*innen ein Veranstaltungsprogramm anbietet, unter anderem Rundgänge und eine Lesung mit Ronen Steinke. Weiterführende Informationen finden Sie außerdem auf dem digitalen Erinnerungszeichen der Initiative Wehrhahn erinnern. Die Gedenkkundgebung am 27.7.2025 findet um 15:00 Uhr am S-Bahnhof Wehrhahn statt (Eingang Ackerstraße).
Der Erinnerungsort Alter Schlachthof auf dem Campus der Hochschule Düsseldorf erinnert an die als jüdisch verfolgten Menschen, die während der NS-Zeit vom Düsseldorfer Schlachthof in Ghettos und Konzentrationslager deportiert wurden.
Der Zweite Weltkrieg und die systematische Verfolgung von Juden und Jüdinnen endeten 1945. Kam es damit für die Verfolgten zu einer Befreiung? Denn nun mussten die Überlebenden mit den Folgen der nationalsozialistischen Herrschaft leben: Verwandte und Freund*innen waren verschollen oder ermordet, sie hatten selbst Ausgrenzung und Gewalt erfahren müssen. Der Vortrag von Friederike Aschhoff beleuchtet anhand von Beispielen den Umgang der Überlebenden mit dem Erlebten nach 1945.
